Herbst – Eine vielfältige Jahreszeit

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Christian Elberg

Der Wildnismentor

Herbst- Eine vielfältige Jahreszeit

Die Zeitqualität

Der Herbst steht im Medizinrad im Westen und hat dort die Qualität des Rückzugs, der Stabilität, der Reflexion, der Erdung und Verwurzelung. Im Westen ist auch der Sonnenuntergang im Tageszyklus.

Medizinrad

Der Herbst bei den Pflanzen

Herbstwald     Laub

Die Bäume verfärben ihre Blätter in eine schier unvorstellbare Vielfalt an Farbnuancen. Dann fallen sie zu Boden, um den Kreislauf des Lebens zu schließen. Das ist wichtig, denn sie werden zersetzt und werden in neue Nährstoffe für Pflanzen und Bäume verwandelt. Pilze spielen hier eine wichtige Rolle, und sie sind aus dem Herbstwald nicht wegzudenken. Wer sich mit Pilzen auskennt, kann mit ihnen gut seinen Speiseplan verfeinern.

Pilz

 

Die Bäume ziehen ihre Kraft in den Stamm und mehrjährige Pflanzen in die Wurzeln zurück. Wenn das Wetter manchmal ungemütlicher wird, beschleunigen starke Winde das Herabfallen der Blätter und lassen es wie einen bunten Regen aussehen. Hier ist es ein schönes Spiel, aber auch ein effektives Fitnesstraining, zu versuchen, die fallenden Blätter aufzufangen. Insbesondere auch für Kinder!

Aber es kann auch noch schöne Tage mit Sonne und goldenem Herbst geben. In Amerika ist das der „Indian Summer“.

goldener Herbst

Die Zeit der süßen Früchte ist seit dem späten Sommer vorbei, aber die energiehaltigen Nüsse wie Eicheln, Kastanien, Bucheckern und Haselnüsse werden in Massen von Bäumen abgeworfen und der Natur zur Verfügung gestellt. Der Baum selbst möchte sich vermehren, aber viele Tiere und, wenn wir Menschen wollen, profitieren von der energiereichen Nahrung.

Kastanien

 

Der Herbst bei den Tieren

Bei den Tieren ist es wichtig, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen. Aber das können sie mit ihrer hervorragenden Wahrnehmung. Und wenn wir sie beobachten, können wir die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen. Die Kraniche, die mit Ihrer Dreiecksformation und den typischen „krrru-krra“-Rufen zu Tausenden über uns fliegen, hierbei die alten Routen verwenden und sicher auch unsere Städte als Landmarken zu Orientierung nutzen, sind DAS Zeichen schlechthin für den Herbst. Aber auch viele andere Vögel machen sich auf den Weg, um die weite anstrengende Wanderung in die wärmeren Gebiete auf sich zu nehmen. Säugetiere haben unterschiedliche Strategien. Einige werden Winterschlaf oder -ruhe halten und fressen sich u.a. mit den oben genannten energiereichen Nüssen Fett an. Ob Dachs, Siebenschläfer, Braunbär, Igel oder Murmeltier… Das Eichhörnchen oder der Eichelhäher sind beschäftigt, die Eicheln als Vorrat zu verstecken und helfen so unbewusst den Bäumen bei ihrer Vermehrung.

 

Kraniche     Eichhörnchen

 

Beeindruckend ist, dass Rothirsche und Damhirsche im Herbst die Paarungszeit, Brunft genannt, halten. Das sind spektakuläre Schauspiele, die schon seit Millionen von Jahren stattfinden. Da lassen sich archaischen Prinzipien beobachten. In dem Fall: Der Stärkste gewinnt und darf sich paaren….aber es ist sehr anstrengend! Wie passend, dass die Natur vor dem Winter als Zeit der Entbehrung noch den Herbst mit der Fülle zur Vorbereitung anbietet.

Der Herbst bei den Menschen

Für den Menschen erscheint der Herbst auf verschiedenen Ebenen.

Natürlich stellt auch für ihn die Natur die Fülle der Nahrung zu Verfügung. Das merkt man besonders in der Landwirtschaft. Seit Tausenden von Jahren. Nicht umsonst wird im Herbst Erntedank gefeiert. Wir Menschen sind dankbar für die Gaben und müssen nun mit ihnen über den Winter kommen. Und hier sind natürlich auch die Haltbarmachtechniken entwickelt worden wie Obst und Gemüse einkochen, Marmelade herstellen und Fleisch räuchern.

Aber auch bei dem Feiern der Jahreiskreisfeste bekommt in der dunklen Jahreszeit das Ritual des Räucherns wieder mehr Bedeutung. Einheimische Pflanzen wie Alant, Mariengras, Wacholder, Beifuß, Salbei, Lorbeer, Fichtenharz, Mistel und Nelke werden hierzu verwendet, da sie auch passende Eigenschaften und Wirkstoffe haben, welche die Zeitqualität und zugehörigen Bedürfnisse unterstreichen. Es ist die Zeit in sich zu gehen, zu reflektieren und Fragen zu stellen wie: „Was ist meine Frucht und Ernte dieses Jahr?“, „Was kann ich loslassen?“, „Wie können Ahnen mir dabei helfen?“.

Räuchern

Auf der persönlichen und geistigen Ebene befinden sich Menschen im reifen Alter, ca. ab 50 aufwärts, sozusagen auch im Herbst Ihres Lebens(kreislaufes). Es wäre unnatürlich zu versuchen künstlich jungbleiben zu wollen. Besser ist es mit der „inneren Natur“ zu gehen, zu verstehen, wo man sich im Leben befindet und sich so das bewusst zu machen und dann in die eigene Kraft zu kommen. Wertvoll ist es, die eigene Erfahrung und Selbstsicherheit in die Welt zu bringen und in den Dienst für andere zu stellen. Ältere Menschen haben sich vielleicht mit ihrer Gefühls- und Innenwelt auseinandergesetzt, haben das geklärt und wirken gelassener und aufgeräumter. Sie stehen etwas über den alltäglichen Dingen, letztlich, weil sie die etwas überwunden haben. Wenn man alle Prozesse als Kreisläufe versteht, kann manches leichter werden.

 

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